Warm-Up 2014


Auch dieses Jahr trafen sich wieder Jugendliche aus ganz Rheinland-Pfalz um gemeinsam in die neue Segelflug-Saison einzusteigen. Nach dem erfolgreichen Warm-Up 2011 in Idar-Oberstein,  2012 in Pirmasens und 2013 in Dannstadt, wurde diese Reihe über die Osterfeiertage 2014 in NW-Lachen Speyerdorf fortgeführt - für viele schon eine Art Ritual als Start in die neue Segelflugsaison.

Wetter am Morgen: grau-in-grau (Jakob Großer)
Wetter am Morgen: grau-in-grau (Jakob Großer)

Die Wettervorhersagen für das Osterwochenende waren eher pessimistisch. Regen und viel Wind drohten das Fliegen zu erschweren, weshalb die Teilnehmer sich mental schon auf stark eingeschränkte Möglichkeiten zu fliegen und entsprechend mehr Theoriestunden einstellten.

 

Donnerstagabend ging es für die meisten dann endlich los nach Lachen-Speyerdorf bei Neustadt, um dort beim geselligen Beisammensein am Lagerfeuer alte Freunde wiederzusehen und neue Bekanntschaften mit neuen Fliegerkameraden zu schließen.

 

Ein Blick auf den aktualisierten Wetterbericht, der für den Folgetag unerwartet gute Flugbedingungen versprach, machte allen klar: „Morgen muss es früh aus den Federn gehen, um den Freitag noch voll auszunutzen!“ Denn die Aussichten für die nächsten Tage sahen weiterhin bescheiden aus.

 

Als die Flieger am nächsten Morgen bei 8/8-Bewölkung und viel Wind aufgebaut wurden, war in den meisten Gesichter noch wenig Zuversicht, was das Wetter anging, zu erkennen.

Unterwegs zwischen Regenschauern (Lukas Winterhoff)
Unterwegs zwischen Regenschauern (Lukas Winterhoff)

Beim späteren Briefing wurden die Piloten je nach ihrem Leistungsstand und ihren Flugzeugen in Gruppen eingeteilt und ihren Trainern zugewiesen. Bei dem von Frank abgehaltenen Wetter-Briefing wurden die Piloten auf einzelne Schauer und Wind mit ca. 30 km/h eingestellt.

 

Nach dem Start im F-Schlepp flogen die meisten Gruppen zunächst gegen den Nordwind in Richtung Bad Sobernheim. Weiter ging es dann für einige Teilnehmer bis an den Luftraum von Köln/Bonn, für andere nach Kell oder Nannhausen. Schon früh wurde die Streckenwahl durch immer wieder auftretende Schauer beeinflusst, sodass der Flug für mich persönlich zu einem schwierigen, aber auch sehr lehrreichen und vor allem zu einem mit wunderschöner Aussicht wurde. Bei einer ansteigenden Basis von bis zu 2200 Metern NN und traumhaften Steigwerten blieb am Nachmittag genügend Zeit, das atemberaubende Naturschauspiel aus sich abwechselnden Regenbögen und Schauern zu genießen.

Gemeinsam über den Wolken (Lukas Winterhoff)
Gemeinsam über den Wolken (Lukas Winterhoff)

Der nächste Morgen begann mit dem Analysieren und Besprechen der Flüge des Vortages und einem Wetter-Briefing von Calle. Vorhergesagt war noch mehr Wind, dafür sollten die Bedingungen insgesamt stabiler sein und gegen Abend sollte es blau werden. Calles Aussicht auf Blauthermik löste vereinzeltes Schmunzeln aus, weil seit der Juniorenquali in Lachen-Speyerdorf im letzten Jahr mit „Calles Blauthermik“ 4/8 schönste Cumulusbewölkung verbunden wird.

 

Windig wurde es dann auch, blau eher nicht. Vor allem für die Clubklasse war es trotz Reihungen bei Windgeschwindigkeiten von bis zu über 50 km/h schwer, gegen den Wind nach Osten voranzukommen.

 

Nachmittags hörte man immer wieder im Funk: „Es gibt Thermikwelle, es gibt Thermikwelle!“ Bedingt durch die starke Windscherung und Zunahme der Windgeschwindigkeit mit zunehmender Höhe, konnte man an den Wolkenstraßen über der Basis zunächst im Hangflug an Höhe gewinnen und dann in die durch die Wolken verursachte Thermowelle einsteigen. Etwa ein Drittel der Teilnehmer schaffte den Einstieg in die Welle. Genießen konnte man dieses unglaubliche Erlebnis über den Wolken bis zu einer Höhe von Flugfläche 100, ca. 3000 Metern. Für die Meisten war es der erste derartige Wellenflug. Auch ich werde diesen atemberaubenden Aufstieg zwischen den Wolken nicht vergessen.

5m/s im Geradeausflug unter den Wolkenstraßen! (Katharina Naujokat)
5m/s im Geradeausflug unter den Wolkenstraßen! (Katharina Naujokat)

„Einen wunderschönen Ostersonntag!“ So begrüßte Moritz die Teilnehmer beim nächsten Morgen-Briefing und ergänzte: „Heute wird es mal wieder viel Wind geben.“ Gestartet wurde, wie die Tage zuvor, gegen 12.30 Uhr. Von Beginn an waren die Steigwerte gut und es bildeten sich Reihungen, sodass die Meisten zunächst einmal bis zu 200 km in Richtung Osten flogen. Unter den Wolkenstraßen konnte man durch Schwabbeln und nur geringes Kreisen beachtliche Schnitte, bis zu 130 km/h in der Speed-OLC Wertung, erzielen. Viele erreichten zusammen mit ihren Trainern ihre bisherig schnellste Durchschnittsgeschwindigkeit.

Eine der verschiedenen Warm-Up-Techniken ;) (Jakob Großer)
Eine der verschiedenen Warm-Up-Techniken ;) (Jakob Großer)

Am Montag, dem Trainingsfinale, nutzten wir die Möglichkeit, den vierten Tag in Folge auf Strecke zu gehen. Bei erneut leichten Aufreihungen konnte man beim letzten Flug das Erlernte gleich in die Tat umsetzen und wieder sehr akzeptable Schnitte fliegen.

Eine starke Truppe (Jakob Großer)
Eine starke Truppe (Jakob Großer)

Nach vier Tagen mit durchgängig anspruchsvollem Wetter, bei dem fast alles geboten wurde (Hangflug, Wellenflug, Schauerslalom, Wolkenstraßen und und und...) bauten wir hochzufrieden und ohne dass es zu einer Außenlandung gekommen war, unsere Flugzeuge auf dem Fluggelände von Lachen-Speyerdorf ab, plauderten noch ein bisschen und reisten schließlich für die noch junge Saison bis in die Haarspitzen motiviert und mit vielen neu geschlossenen Freundschaften im Gepäck ab.

Der FSV Neustadt stellte hervorragende Bedingungen für ein nahezu perfektes Oster-Warm-up zur Verfügung. Wir waren in „Villa OST“ gut untergebracht, die F-Schlepps verliefen allesamt problemlos, sodass es wohl keinen gibt, der nicht gerne wiederkommen wird. Zudem standen uns, wann immer nötig, Ansprechpartner hilfreich zur Seite. Wir möchten uns bei dem toll organisierten Verein für die Gastfreundlichkeit herzlich bedanken!

Bedanken möchten wir uns auch bei unseren Trainern Frank, David, Bert, Reinhold und vor allem Moritz, der die Gesamtorganisation übernommen hat.

 

Bericht von Lukas Winterhoff

Bilder von Jan Hertrich, Jakob Großer, Katharina Naujokat & Lukas Winterhoff


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