Der International Air Cadet Exchange ist zwar keine Aktion von uns, trotzdem möchten wir an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, da natürlich auch rheinland-pfälzische Luftsportler-innen die
einmalige Chance haben können daran teilzunehmen.
Der IACE ist ein internationales Austauschprogramm, das Jugendlichen mit Interesse an der Luftfahrt Perspektiven für eine berufliche Zukunft in diesem Feld aufzeigen soll. Dazu werden von
verschiedenen Ländern sogenannte Kadetten entsandt. Diese bereisen dann verschiedene Länder und Besichtigen dort verschiedene Stationen zum Thema Luftfahrt.
Organisiert wird der IACE in Deutschland von der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) in enger Kooperation mit der Luftwaffe.
Wer sich bewerben möchte und dazu noch ein Empfehlungsschreiben benötigt, kann sich gerne an die Landejugendleitung wenden.
weitere Infos zu IACE unter www.iace.dglr.de
Auch in diesem Jahr hatten wieder 12 luftfahrtbegeisterte Jugendliche aus Deutschland die einmalige Chance an dem International Air Cadet Exchange (IACE) teilzunehmen. Weltweit wurden etwa 460 jugendliche Teilnehmer (Kadetten) und Begleiter (Escorts) aus 19 Ländern für den Zeitraum von 14 Tagen ausgetauscht.
Deutschland entsendete ein Kontingent von 12 Kadetten und empfing 11 ausländische Cadets und einen Escort. Ziel des Programmes ist es, das Interesse junger Personen für die Luftfahrt im Allgemeinen und für ein Berufsleben in der Luftfahrt im Speziellen zu festigen und Perspektiven aufzuzeigen. Die deutschen Kadetten reisten dieses Jahr in die Niederlande, nach Belgien, Frankreich, England und die Schweiz.
Nachdem ich wie letztes Jahr auch die Ausschreibung für dem IACE in dem Luftsportmagazins gelesen habe stand für mich fest mich dieses Jahr zu bewerben, da ich nun alt genug war. Meiner schriftlichen Bewerbung mit Schulzeugnis, Lebenslauf, fliegerischen Nachweisen etc. lagen auch zwei Empfehlungsschreiben von Bert Henn, Landesjugendleiter Rheinland-Pfalz, und Christian Grau, Vorstandsvorsitzender SFG Wershofen bei. Per Post ging das Schreiben dann an die Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt. Dann hieß es Daumen drücken und warten.
Nach einigen Wochen kam dann endlich der ersehnte Brief und tatsächlich durfte ich für zwei Wochen in die Schweiz. Einen großen Dank noch einmal an die zwei Empfehlungsschreiber Christian und Bert die sicherlich einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass ich angenommen wurde.
Organisiert wird der IACE in Deutschland von Michael Bidinger, ehemaliger Landesjugendleiter Rheinland-Pfalz, von der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) in enger Kooperation mit der Luftwaffe, auch bei diesen Organisationen möchte ich mich ganz herzlich bedanken.
Schon das eintägige Vorteffen der deutschen Kadetten im Juni in der Luftwaffenkaserne in Köln Wahn war ein Erlebnis. Wir wurden ausführlich durch die Flugbreitschaft der Luftwaffe geführt und besichtigten u.a. Einen Airbus A310MRTT der in er MedEvac-Ausstattung mit 40 Krankenbetten. Anschließend wurden wir in einem Briefing auf unseren Austausch vorbereitet. Am Schluss nahmen wir noch die einheitliche IACE Uniform in Empfang, wonach die Vorfreude erheblich stieg.
Am 22. Juli ging es dann endlich los. Mit einem deutschen Begleiter und 8 anderen Kadetten aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Kanada flog ich von Frankfurt Egelsbach mit einer Super Puma der Schweizer Luftwaffe 90 Minuten und wegen des schlechten Wetters in einer Flughöhe von nur 50 - 350 Meterrn nach Buochs in die Schweiz, wo wir direkt am Vierwaldstätter See für die nächsten zwei Wochen in einem Chalet wohnten. Das Pogramm war einfach unglaublich: Gleich am zweiten Tag konnten wir Modellflugzeuge fliegen und das RedBull Modellflugteam hat uns eine sehr schöne Vorstellung präsentiert. Neben zwei Tagen (Segel-)fliegen in den Alpen mit Segelflugzeugen der Segelfluggruppe Nidwalden, die den gesamten Austausch in der Schweiz perfekt geplant hatte, konnten wir Flüge in einer Super Dimona, Robin, Piper Cub, Stemme, PC12 und PC7 genießen. In den Segelflugzeugen konnten wir sogar teilweise selber fliegen, selbstverständlich mit einem Fluglehrer. Es gab eigentlich nichts luftfahrtbezogenes in der Schweiz was der Austausch nicht abgedeckt hatte, wir haben EAS, MSW Aviation, RUAG und Pilatus besucht, die alle Flugzeuge entwickeln bzw. herstellen. Dort bekamen wir einen sehr exklusiven Einblick in die Firma und deren Flugzeuge. Außerdem waren wir an diversen Luftwaffenstützpunken wo wir unter anderem das Solar Impulse, die Schweizer Luftwaffe und das Simulatoren-Zentrum der Luftwaffe besichtigen konnten. Am 1. August haben wir das Rollout der neuen Pilatus PC24 aus nächster Nähe mitverfolgt und einen Tag konnten wir sogar zusammen mit dem schweizer Display-Team, der Patrouille Suisse, verbringen! Des weiteren haben wir Edelweiss Air und das Swiss Aviation Training in Zürich besucht, wo wir einen Einblick in die Organisation und Abläufe einer Airline gewinnen konnten sowie einen Diamond DA42 und Airbus A330 Simulator fliegen durften. Der Besuch des Züricher Flughafens war schon fast eine Nebensache.
Natürlich standen auch weniger luftfahrtbezogene Punkte im Pogramm, wie zum Beispiel das Besteigen des Bergs Pilatus und eine Übernachtung in einer Almhütte, am nächsten Tag wurden wir jedoch von einer Super Puma der Schweizer Luftwaffe abgeholt. Des weiteren haben wir den längsten Tunnels Europas, den Gotthardtunnel, besucht. Doch gerade diese Punkte rundeten den Aufenthalt perfekt ab. Auch wenn das Wetter die meiste Zeit eher nicht mitspielte, hatte das Team der SG Nidwalden immer ein perfektes Alternativprogramm.
Abschließend kann ich nur sagen dass der IACE eine absolut einmalige und unglaubliche Erfahrung für mich war und ich kann nur jedem der Interesse hat empfehlen sich dafür zu bewerben. Weitere
Informationen zum Austausch und der Bewerbung gibt es auf www.sg-nidwalden.ch/iace und www.iace.dglr.de. Mein Dank gilt noch mal all denen, die diesen Austausch organisiert haben, allenvoran der Segelfluggruppe Nidwalden und den Organisatoren in
Deutschland, damit wir dort 2 perfekte Wochen verbringen konnten. Ich werde dies nie vergessen.